Bericht zur 2. Osterdemonstration in Dorfmark

Am 1. April 2018 (Ostersonntag) fand in Dorfmark (Niedersachsen) die 2. Antifaschistische Osterdemonstration gegen die völkischen, antisemitischen und rassistischen "Ludendorffer" und andere Neonazis aus dem Dorf statt.
Wie in den Vorjahren auch hatte es bereits am Karfreitag und Ostersamstag Protestkundgebungen gegen die sog. Ostertagung des "Bundes für deutsche Gotterkenntnis" ("Ludendorffer") gegeben. Mit der Demonstration am Ostersonntag sollten die "Ludendorffer" nun auch, wie im Vorjahr, am dritten Tag in Folge in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden und ihnen der öffentliche Raum genommen werden. Als sich gegen 13:12 über 200 Antifaschist*innen vor der Gaststätte "Zur Post", dem Tagungsort der "Ludendorffer", versammelt hatten, war klar, dass dieses Ziel erreicht ist. Die "Ludendorffer" blieben in ihrem muffigen Gasthaus. Auch der Holocaustleugner Nikolai Nerling, der sich selbst als "Volkslehrer" bezeichnet, und am Karfreitag in der Konfrontation mit Antifaschist*innen noch ankündigte, die Osterdemonstration stören zu wollen, traute sich lediglich, ihr mit großem Abstand ins Dorf hinterherzuschleichen und einmal aus sicherer Entfernung um die Ecke zu schielen. 
Neben Nerling nahmen dieses Jahr schätzungsweise wieder ca. 100 "Ludendorffer" an der "Ostertagung" in Dorfmark teil, darunter viele Jugendliche und junge Erwachsene. Als "prominentester" Tagungsteilnehmender kann wohl Wolfram Schiedewitz genannt werden. Schiedewitz ist seit Jahren Vorsitzender des Vereins "Gedächtnisstätte", einem Netzwerk von Holocaustleugner*innen. Aber er hat auch gute Kontakte in die Kameradschaftsszene, wie sich daran zeigt, dass er im Februar und April 2016 für ebendiese Klientel Kundgebungen in Hittfeld und Buchholz (Nordheide) anmeldete.
Nach einer Auftaktkundgebung vor der Gaststätte "Zur Post" zogen die Antifaschist*innen mit einer kraftvollen Demonstration durch Dorfmark. Unterwegs gab es Zwischenkundgebungen, um einerseits die Dorfmarker*innen, die noch nicht an den Protesten teilnehmen, zu informieren. Andererseits wurde die Pension "Wittenberg" aufgesucht, die ebenfalls seit Jahrzehnten Zimmer an "Ludendorffer" vermietet. Außerdem wurden im Rahmen der Demonstration Flyer gegen die "Ludendorffer" und für unseren Protest an die Dorfmarker*innen verteilt. In diesem Jahr war dies besonders wichtig, da die "Ludendorffer" ihrerseits in der Nacht vom Karfreitag auf Ostersamstag ein Flugblatt mit rassistischem und antisemitischem Inhalt verteilt hatten, um unseren Protest zu verunglimpfen. 
Eine weitere Zwischenkundgebung fand in unmittelbarer Nähe zum Wohnhaus des Neonazipaars Norman Kaiser und Melanie Gersch statt, um die Nachbar*innen auf die rechten Umtriebe des Paars aufmerksam zu machen. Während die Beiden sich letztes Jahr Verstärkung von den südniedersächsischen Neonazigruppen "Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen" und "Kollektiv Nordharz" geholt hatten, wurden sie dieses Jahr von den Kameraden im Stich gelassen und trauten sich auch alleine nicht vor die Haustür. Trotzdem dürfen die beiden Neonazis und ihre Machenschaften in Dorfmark nicht unterschätzt werden, da es ihnen seit ihrem Umzug nach Dorfmark 2016 gelungen ist, junge Erwachsene mit rechtsradikalen Tendenzen aus Dorfmark und dessen direkter Umgebung um sich zu scharen und zu radikalisieren.
Als die Demonstration wieder vor der Gaststätte "zur Post" angekommen war, wurden dort die "Ludendorffer" noch über eine Stunde mit Mucke und Redebeiträgen beschallt, während die Demonstrierenden sich nett bei Kaffee, Tee und Keksen unterhielten.
Die Autonome Antifa SFA bedankt sich herzlich bei allen Antifaschist*innen, die uns auf dem Dorf unterstützt haben!

Obwohl wir diesmal keine Neonazis erblickt haben, sind sie doch leider immer noch hier. Deshalb: Wir sehen uns auf der 3. Antifaschistischen Osterdemonstration in Dorfmark! 

Es gibt kein ruhiges Hinterland!


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